Der derzeitige Höchststand beim Anteil nachhaltig investierender Großanleger bedeutet eine Steigerung um 5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und um 18 Prozentpunkte gegenüber 2018. Das geht aus der Nachhaltigkeitsstudie 2022 hervor, für die 203 institutionelle Investoren im Auftrag von Union Investment befragt wurden.
Der am häufigsten genannte Grund für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien ist die eigene Überzeugung (21%). Die Nachhaltigkeitsaktivitäten sind somit häufiger intrinsisch als durch regulatorische Anforderungen (14%) motiviert. Im Vorjahr war dagegen noch die Regulierung das wichtigste Motiv. In Bezug auf die Regulierung haben auch professionelle Anleger allerdings noch Informationslücken und einen sehr unterschiedlichen Kenntnisstand. Für die Studienautoren ist darin bei den Investoren ein grundlegender Sinneswandel festzustellen: Nachhaltigkeit sei für sie nicht länger eine Pflichtübung, sondern unverzichtbarer Bestandteil der Kapitalanlage.
Mehrheitlich bescheinigen die befragten Großanleger, die nachhaltig und konventionell investieren, dem nachhaltigen Portfolio eine ähnliche und sogar bessere Renditeentwicklung (69%). Lediglich 5% sehen das nachhaltige Portfolio im Hintertreffen. Ähnlich gelagert sind die Erfahrungen in Bezug auf das Risiko: 68% der Investoren stufen das nachhaltige Portfolio als ebenbürtig oder besser ein, während 6% die entgegengesetzte Meinung vertreten.
Trotz der bereits hohen Verbreitung nachhaltiger Kapitalanlagen sind die Großanleger weiterhin optimistisch in Hinblick auf die zukünftige Marktentwicklung. So erwarten 85%, dass das Volumen nachhaltiger Kapitalanlagen in den kommenden 12 Monaten weiter zunehmen wird.
Obwohl die Großanleger in diesem Jahr als Beweggrund für ihre nachhaltigen Investments am häufigsten die eigene Überzeugung ins Feld führen, ist die Regulierung nach wie vor ein wesentlicher Impuls für sie, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Allerdings zeigen die Befragungsergebnisse, dass bei Regulierungsthemen noch Informationslücken zu schließen sind. Bislang kennt nur knapp die Hälfte der Befragten (49%) die EU-Offenlegungsverordnung.
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitsstudie 2022 finden Sie hier.
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