Weltweit sind Verrechnungspreise in das Visier der Behörden geraten – die Unternehmen wollen deshalb einer aktuellen Studie zufolge ihre Anstrengungen zur Einhaltung der entsprechenden Vorschriften nachhaltig verstärken.
Im kürzlich von Ernst & Young präsentierten „Global Transfer Pricing Survey“ geben 31 Prozent der befragten Unternehmen an, neue Mitarbeiter eingestellt zu haben, 62 Prozent greifen vermehrt auf externe Berater zurück, während 23 Prozent verstärkt Software oder ähnliche Hilfsmittel einsetzen.
Hintergrund ist, dass in den vergangenen drei bis vier Jahren die Steuerbehörden in vielen Ländern ihr Personal im Bereich Verrechnungspreise erheblich aufgestockt haben. Es wurden zentralisierte Prozesse für die Bearbeitung von Anfragen entwickelt und ein risikobasierter Ansatz zur Priorisierung von Verrechnungspreisüberprüfungen eingeführt. So hat z.B. in den USA der Internal Revenue Service im Jahr 2009 1 200 neue Mitarbeiter für die Bearbeitung internationaler Steuerfragen eingestellt, im Jahr 2010 noch einmal weitere 800 Mitarbeiter. Die britische Steuerbehörde veröffentlichte Ende 2010 Leitlinien für stärkere Strafmaßnahmen im Bereich der Verrechnungspreise.
In der aktuellen Befragung gaben zwei Drittel der Teilnehmer an, dass ihre Verrechnungspreise durch die Finanzverwaltung überprüft wurden, während es 2007 nur 52 Prozent der Befragten waren. Außerdem führte eine von fünf Prüfungen zur Verhängung einer erheblichen Strafe, während dies zuvor nur bei einer von 25 Prüfungen der Fall war.
Die Studie zeigt ferner, dass die Behörden ihr Augenmerk verstärkt auf konzerninterne Finanzierungs- und Dienstleistungsgeschäfte richten und sich vermehrt mit Transaktionen rund um immaterielle Wirtschaftsgüter beschäftigen. Überprüfungen der konzerninternen Finanzierungstransaktionen sind von 7 Prozent im Jahr 2007 auf 42 Prozent im Jahr 2010 hochgeschnellt. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich nach Angaben der Befragten die Überprüfungen konzerninterner Dienstleistungsgeschäfte von 55 auf 66 Prozent.
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
Weitere Informationen und Download der Studie: Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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