Bei Immobilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz spiegelt sich Nachhaltigkeit mittlerweile entlang des kompletten Wirtschafts- und Lebenszyklus wider. Sie wird immer mehr in Miet- und Kaufverträgen, in der Portfoliobewertung und Finanzierung sowie im Reporting verankert und ist damit bereits fester Bestandteil der Unternehmensstrategie und Kapitalmarktkommunikation geworden.
Dies zeigt eine Analyse der Ernst & Young Real Estate GmbH. Knapp 70 Kreditinstitute, Immobilieninvestoren, Projektentwickler und Großmieter in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden hierfür befragt. Die Ergebnisse wurden um die Markteinschätzung der Verfasser und die wissenschaftliche Sicht der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg ergänzt.
Etwa 46 Prozent der befragten Unternehmen teilen der Öffentlichkeit über einen Bericht mit, welche Nachhaltigkeitsanstrengungen sie unternommen und welche Ziele sie sich als Unternehmen gesetzt haben. In der Vorjahresanalyse von Ernst & Young Real Estate traf dies nur 27 Prozent zu. Zudem würden die Berichte durch Orientierung am internationalen Standard immer vergleichbarer. Optimierungspotenzial gebe es aber noch bei der Datenerhebung und -auswertung, die im Gegensatz zur Finanzberichterstattung bei vielen Unternehmen noch nicht in vergleichbar robusten Prozessen verlaufe.
Weitere Kernergebnisse der Studie betreffen die Herausforderung der Nachhaltigkeitsmessung auf Portfolioebene sowie Miet- und Kaufverträge, die der Analyse zufolge zunehmend auf so genannte „grüne Mietverträge“ (Green Leases) mit Verhaltenskodizes für beide Parteien, also Vermieter und Mieter, umgestellt werden. Dabei verpflichten sich beide Seiten, dazu beizutragen, dass eine nachhaltige Immobilie auch nachhaltig bleibe. Die Studie betrachtet außerdem Nachhaltigkeitszertifikate im Ländervergleich: Nicht nur für den Entscheidungsprozess, auch für die Kreditkonditionen komme diesen aus Sicht der Banken eine gewisse Bedeutung zu. Dies gelte vor allem in der Schweiz und den USA.
Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass die Bemühungen der Marktteilnehmer längst keine reine Werbemaßnahme mehr seien. Nachhaltige Unternehmensführung werde von Unternehmen nicht mehr nur als reputationsfördernder Faktor, sondern vermehrt auch als tatsächlicher Werttreiber für das Geschäft wahrgenommen. Nachhaltigkeit sei daher für viele Unternehmen zu einem Bestandteil der Unternehmensstrategie geworden und eine effektive Kommunikation der nachhaltigen Unternehmensführung überwiegend bereits Teil der normalen Kapitalmarktkommunikation. Häufig blieben dabei jedoch Potenziale unerschlossen, da Nachhaltigkeit noch zu oft auf die bloße Verbesserung ökologischer Aspekte verengt werde. Ökonomische und soziale Aspekte würden noch nicht die Rolle spielen, die sie nach dem Kerngedanken der Nachhaltigkeitsdebatte spielen sollten.
Weitere Informationen und Download der Studie Nachhaltigkeitsthemen bei Immobilieninvestitionen: PwC; Vgl. zum Thema Nachhaltige Unternehmensführung auch das beim Erich Schmidt Verlag in Kürze erscheinende Werk Grundsätze nachhaltiger Unternehmensführung, herausgegeben von Prof. Dr. Edeltraud Günther und Rudolf X. Ruter
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