Der Berufsalltag erfordert von Compliance-Beauftragten vor allem interdisziplinäres Wissen, kommunikatives Geschick und interkulturelle Kompetenzen. Diese Querschnittsaufgabe hat sich zu einem eigenen Berufsbild entwickelt, ausgebildete Fachkräfte sind gefragt. In den Unternehmen wächst der Bedarf an ausgebildeten Mitarbeitern für diesen Bereich.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer Befragung von Branchenexperten im Rahmen der Studie „Talent- und Kompetenzmanagement“ der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW).
Interdisziplinär und immer up-to-date: Auch für Laien ist die wachsende Bedeutung von Compliance-Beauftragten sichtbar. Kein Monat, in dem die Presse nicht über einen neuen Korruptionsskandal oder millionenschwere Kartellverstöße von Unternehmen berichtet. Mit den immer höheren Bußgeldern für Rechtsverstöße wachsen auch die Risiken für Unternehmen, gegen relevante Normen zu verstoßen. So steigt der Bedarf an Mitarbeitern, die sicherstellen, dass Unternehmen geltendes Recht einhalten. Compliance-Beauftragte arbeiten an den Schnittstellen eines Unternehmens und sind meistens eng an die Führungsebene ange-bunden. Bislang kommen sie häufig als Quereinsteiger aus anderen Bereichen oder sie übernehmen Compliance als zusätzliche Aufgabe.
Doch das Berufsfeld professionalisiert sich. In Zukunft ist von erfolgreichen Compliance-Beauftragten ein breites Spektrum von Kompetenzen gefragt. So sei Interdisziplinarität aus unverzichtbar für Compliance-Verantwortliche - Rechtsnormen müssen schnell verstanden und interpretiert werden. Darüber hinaus werden betriebswirtschaftliche Kenntnisse über die Prozesse im Unternehmen immer wichtiger. Hinzu kommen Branchenkenntnisse, denn nur so könne der Compliance-Beauftragte auf Augenhöhe mit den Fachabteilungen verhandeln.
Um Verständnis für Compliance werben: Immer mehr Experten sehen auch kommunikatives Geschick und Kooperationsfähigkeit als Schlüsselkompetenzen: Die Verantwortlichen müssten die einzelnen Abteilungen davon überzeugen, dass Compliance wichtig ist und ihnen nicht schadet. Dies gelinge nur, wenn man mit den Mitarbeitenden kooperativ zusammenarbeite und das Bewusstsein für Compliance stärke. Compliance sollte mit viel Fingerspitzengefühl durchgesetzt werden, um den Kollegen die Konsequenzen rechtswidrigen Verhaltens aufzuzeigen. Sonst gelte man schnell als ‚Geschäftsverhinderer‘ und bekommt Gegenwind aus allen Richtungen.
An Bedeutung gewinnen auch interkulturelle Kompetenzen, vor allem für Compliance-Beauftragte global agierender Konzerne. So hätten Handelspartner in China oder Saudi-Arabien ein völlig anderes Werte- und Rechtsverständnis als hierzulande.
Kompetenzausbau als Führungsaufgabe: Den klassischen Werdegang erfolgreicher Compliance-Beauftragter gibt es nicht. Umso wichtiger sei, dass Personal- und Führungskräfte den Kompetenzausbau ihrer Mitarbeiter aktiv vorantreiben. Die Unternehmensleitung müsse hinter den Mitarbeitenden stehen und ihre Aus- und Weiterbildung sicherstellen. Wichtige Personalinstrumente sind aus Sicht der Experten beispielsweise Kataloge, die alle relevanten Kompetenzen enthalten. In regelmäßigen Mitarbeitergesprächen sollte der Compliance-Beauftragte mit Vorgesetzten definieren, wo Wissenslücken bestehen und welche Weiterbildungsmaßnahmen sinnvoll sein können.
Gute Zukunftsaussichten: Compliance-Officer ist ein Beruf mit Zukunft. Denn die weltweite Regulierungsdichte nimmt zu, ständig werden neue Regeln definiert. In einer globalisierten Wirtschaft agieren Unternehmen zunehmend in anderen Werte- und Rechtssystemen. Rechtsverstöße können folgenschwere Imageschäden und Kundenboykotte nach sich ziehen – zusätzlich zu den hohen Strafzahlungen.
Weitere Informationen und Download der Studie: Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW)
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