Weil Stakeholder verstärkt zusätzliche Informationen zu ESG-Aspekten nachfragen (ESG = Environmental, Social, Governance), sieht das IDW die externe Berichterstattung in einem tiefgreifenden Wandel. Nach der am 5.11.2020 vorgetragenen Einschätzung von Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann (Vorstandssprecher des IDW) wird der bestehende Rechtsrahmen dieser Entwicklung nicht gerecht. Das IDW hat daher drei Standpunkte entwickelt, deren Umsetzung maßgeblich zur Stärkung einer verlässlichen nichtfinanziellen Berichterstattung beitragen soll.
Investoren sollten von nichtfinanziellen Informationen die gleiche Qualität wie bei der Finanzberichterstattung erwarten können. „Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit des CSR-Reportings unterstützen wir eine stärkere Standardisierung der nichtfinanziellen Berichterstattung“, berichtet Naumann. Das IDW präferiert hierbei eine internationale Lösung unter dem Dach der IFRS-Stiftung. Lediglich als Zwischenschritt sei auch eine europäische Lösung denkbar.
Zudem spricht sich das IDW für eine integrierte Berichterstattung aus: „Die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens ist ganzheitlich zu vermitteln. Die Berichterstattung sollte somit nicht nur finanzielle, sondern auch nichtfinanzielle Informationen umfassen“, erläutert Naumann. Bisher nichtfinanzielle ESG-Aspekte könnten in monetäre Größen überführt und Teil einer Gesamterfolgsrechnung werden. Als ein Zwischenschritt zu diesem ambitionierten Ziel sollte es möglich sein, das überarbeitete CSR-Reporting zumindest zum Pflichtbestandteil des Lageberichts zu machen.
Außerdem soll das Vertrauen in die nichtfinanzielle Berichterstattung gestärkt werden. Daher setzt sich das IDW für eine obligatorische Prüfung der nichtfinanziellen Informationen ein. Das verlangt spezifisches Know-how, das die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften schon heute aufgebaut haben – etwa über die Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten.
Das neue IDW-Positionspapier ist Teil einer Serie von Veröffentlichungen des IDW zum Thema Nachhaltigkeit. Zuletzt wurde im Oktober 2020 das IDW-Positionspapier zu „Sustainable Finance – Auswirkungen auf Kreditinstitute“ veröffentlicht. Mit dem aktuellen Positionspapier folgt das IDW der grundsätzlichen Linie der europäischen und nationalen Gesetzgeber und schreibt die Anforderungen fort.
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Bilanzierung und Besteuerung des CO2-EmissionshandelsAutor: Dipl.-Kffr. Katharina Völker-LehmkuDer seit 2005 stattfindende Handel mit CO2-Emissionsrechten ist eine der ambitioniertesten klimapolitischen Initiativen. In der betrieblichen Umsetzung ist er jedoch für manche Tücke berüchtigt: Auch die Bilanzierung und Besteuerung dieser Rechte zeigt sich als anspruchsvoller Spezialfall, der alle gängigen Rechnungslegungsstandards an ihre Grenzen bringt.
Viele Beispiele und eine ausführliche Fallstudie veranschaulichen das bilanzierungspraktische Geflecht. Pflichtlektüre für alle, die die Klimawende betriebswirtschaftlich tiefgehend verstehen und mitgestalten möchten. |
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