Deutsches Steuerberaterinstitut e.V. (Hrsg.). Erich Schmidt Verlag, Berlin 2011, LXIX, 1.142 Seiten, ISBN 978-3-503-12968-3, Euro 168,00.
Es handelt sich dabei um einen Band aus der Reihe „Fachberater-Handbuch“ und vermittelt theoretisches Wissen aus den Bereichen materielles Insolvenzrecht, Insolvenzverfahrensrecht sowie betriebswirtschaftliche Grundlagen der Sanierungs- und Insolvenzverwaltertätigkeit.
Inhaltliche Gliederung: Das Handbuch besteht aus den folgenden Abschnitten:
Teil 1: Unternehmenskrise und außergerichtliche Sanierung, 105 Seiten
Teil 2: Materielles Insolvenzrecht, 317 Seiten
Teil 3: Insolvenzverfahrensrecht, 166 Seiten
Teil 4: Rechnungslegung in der Insolvenz, 36 Seiten
Teil 5: Steuern in Sanierung und Insolvenz, 164 Seiten
Teil 6: Gesetzesübergreifende Bezüge, 197 Seiten
Teil 7: Die Rolle des Steuerberaters in der Krise des Mandanten, 15 Seiten
Teil 8: Sonderaspekte, 42 Seiten
Teil 9: Der Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung (DSTV e.V.) – berufs-, haftungs- und versicherungsrechtliche Aspekte, 28 Seiten
Unternehmenskrise und außergerichtliche Sanierung (Teil 1)
Eine sehr umfassende Aufstellung der theoretische Grundlagen einer Unternehmenskrise sowie der Krisenbewältigung. Es wird aufgezeigt, dass der Steuerberater sehr wohl Möglichkeiten besitzt, dem Mandanten im Rahmen der Krise zu helfen. Dies setzt allerdings eine intensive Mandatsbeziehung sowie organisatorische Vorkehrungen innerhalb der Steuerberaterpraxis voraus. Je höher der Konkretisierungsgrad einer Krise umso mehr nehmen die Reaktionsmöglichkeiten ab.
Materielles Insolvenzrecht (Teil 2), Insolvenzverfahrensrecht (Teil 3) und Gesetzesübergreifende Bezüge (Teil 6)
Die drei Abschnitte nehmen im Handbuch hinsichtlich der Seitenzahl den größten Platz ein. Die rechtlichen Grundlagen sind für einen Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung (DSTV e.V.) unabdingbares Handwerkszeug. In dem Abschnitt „Gesetzesübergreifende Bezüge“ gehen die Autoren auf die Beziehungen bzw. Einflüsse der nachfolgenden Rechtsgebiete auf das Insolvenzverfahren ein:
Kapitel 1: Arbeits- und Sozialrecht
Kapitel 2: Gesellschaftsrecht
Kapitel 3: Strafrecht und Strafverfahrensrecht
Rechnungslegung in der Insolvenz (Teil 4)
Hinsichtlich der Rechnungslegung im Insolvenzverfahren wird zwischen externer und interner Rechnungslegung unterschieden. Gegenüber der sonst üblichen betriebswirtschaftlichen Differenzierung bezieht sich die interne Rechnungslegung in diesem Fall auf insolvenzspezifische Verpflichtungen des Insolvenzverwalters. Der Autor des 2. Kapitels WP, StB Valentin Schmid kommt zu dem Ergebnis, „dass in masseunzulänglichen Verfahren eine sachgerecht eingeschränkte Erledigung der Buchführungs- und Bilanzierungspflichten unter insolvenzrechtlichen Gesichtspunkten gerechtfertigt erscheint“.
Steuern in Sanierung und Insolvenz (Teil 5)
Dieser Abschnitt umfasst die drei Kapitel Verfahrensfragen, Umsatzsteuer und Ertragsteuern. Eine der Kernaussagen der Autorin RA, StB Stephanie Bschorr ist: „Für die Praxis heißt das, dass Höhe und Entstehung von Steuerforderungen sich weiter nach steuerrechtlichen Vorschriften richten und diese nur dort, wo eine Kollision mit einzelnen Vorschriften des Insolvenzrechts oder den Zielen des Insolvenzrechts möglich ist, sachgerecht eingeschränkt werden.“
Die Rolle des Steuerberaters in der Krise des Mandanten (Teil 7)
Diese Übersicht zu den Rechten und Pflichten des Steuerberaters in der Krise bzw. im Insolvenzverfahren seines Mandanten ist eine notwendige und sinnvolle Ergänzung zur Darstellung der wirtschaftlichen Beratungschancen im Handbuch, die sich für den Berufstand in diesem Umfeld ergeben.
Sonderaspekte (Teil 8)
In diesem Abschnitt gehen die Autoren auf die folgenden Aspekte eines Insolvenzverfahrens ein:
Kapitel 1: Die Verwertung von Immobilien im Insolvenzverfahrensrecht
Kapitel 2: Grundzüge des internationalen Insolvenzrechts
Durch den Verkauf von Immobilien aus einem Insolvenzverfahren ergibt sich regelmäßig ein besonderer Regelungsbedarf, der sich auf die Kaufverträge auswirkt. In dem 1. Kapitel werden solche Besonderheiten detailliert beschrieben. Die zunehmende Globalisierung führt zunehmend dazu, dass ein Insolvenzverfahren auch Vermögenswerte in anderen Staaten betreffen kann. Welche Regelungen bei grenzübergreifenden Sachverhalten gelten, bestimmt das internationale Insolvenzrecht.
Der Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung (DSTV e.V.) – berufs-, haftungs- und versicherungsrechtliche Aspekte (Teil 9)
Seit dem Jahr 2006 können alle nach § 3 StBerG zur unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen befugten Personen die zusätzliche Qualifizierung „Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung“ erwerben. In diesem Abschnitt geht der Autor Prof. Dr. Axel Pestke auf die relevanten Aspekte dieser Spezialisierung ein. Neben den möglichen Einsatzgebieten werden berufs-, haftungs- und versicherungsrechtliche Fragen beleuchtet. Durch die im Rahmen der Zusatzqualifikation erworbenen theoretischen und praktischen Erfahrungen erlangt der Steuerberater einen erheblichen Wettbewerbsvorteil im Beratungsmarkt. Mit diesem Handbuch erhält der Fachberater ein umfassendes Informations- und Nachschlagewerk an die Hand, dass sowohl auf rein rechtliche Aspekte als auch auf betriebswirtschaftliche Fragestellungen eingeht und damit die Brücke zwischen den beiden Bereichen schlägt. Das Buch ist nach meiner Auffassung eine interessante und empfehlenswerte Darstellung zum Thema Sanierung und Insolvenzverwaltung.
Dipl.-Kaufmann Dr. Bernd Ladiges, Recaptura GmbH, Hamburg
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision, Heft 6/2011
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