Deutsche Unternehmen setzen angesichts der Euro-Krise verstärkt auf die vorsorgliche Erarbeitung von Notfallplänen und die Anwendung von Szenario-Techniken.
Dies ergibt sich aus Feststellungen, die der BDU e.V. im September 2012 veröffentlicht hat. BDU-Präsident Antonio Schnieder sieht deutsche Unternehmen weitestgehend gut gerüstet angesichts möglicher Auswirkungen der Euro-Krise: „Der Großteil der Unternehmenslenker glaubt zwar ebenso wie ich weiterhin, dass der Euro erhalten bleibt. Trotzdem haben viele Firmen in Industrie und Wirtschaft – vor allem die international ausgerichteten – Notfallpläne erstellt.“ In den Beratungsprojekten der letzten Monate sei deshalb der Einsatz von Szenario-Techniken verstärkt nachgefragt worden. Das Management der Unternehmen habe aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 gelernt und bereite sich gezielt auf denkbare Szenarien vor, um geeignete Handlungsoptionen zu besitzen.
Die Szenarien reichen, so der BDU-Präsident, von der Inanspruchnahme des Euro-Rettungsschirms von weiteren Ländern über den Austritt einzelner Mitglieder aus der Euro-Zone bis hin zum Zusammenbruch der gesamten Währungsunion. Im Mittelpunkt der Projekte stehen die Auswirkungen innerhalb der einzelnen Szenarien, z.B. auf Computersysteme, Unternehmensfinanzierungen, Produktionsstätten oder Lieferbeziehungen. Indem die Unternehmen nicht blauäugig agieren, sondern realistisch alle denkbaren Entwicklungen in ihren Konsequenzen durchspielen, werden sie nach der Einschätzung von Schnieder ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, Kunden oder Aktionären gerecht.
Hinweis: Eine derartige Krisenprävention sollten nicht nur die Großunternehmen vornehmen. Für Mittelständler empfehlen beispielsweise Waschbusch/Staub/Kleist die Anwendung des sog. Szenariotrichters. Weitere einfach handhabbare Instrumente der Krisenprävention und -früherkennung sind das Ampelverfahren und die Früherkennungstreppe. Diese und andere Verfahren finden Sie in dem Beitrag, den die genannten Autoren in der Fachzeitschrift Krisen-, Sanierungs- und Insolvenzberatung (KSI) in der Ausgabe 5/2012 auf S. 197 – 204 aktuell veröffentlicht haben (s.u. www.ksidigital.de).
Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern
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