Der Fach- und Führungskräftemangel kostet den deutschen Mittelstand jährlich rund 33 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen bzw. nicht realisierten Umsätzen. Der Mittelstand reagiert darauf mit einer nachhaltigen Personalstrategie: So ist derzeit das wichtigste personalpolitische Thema, gute Mitarbeiter an sich zu binden. Dies hat sogar höhere Priorität als die Rekrutierung neuer Talente.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Talent Management im Mittelstand – mit innovativen Strategien gegen den Fachkräftemangel“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young in Kooperation mit der ESCP Europe Wirtschaftshochschule Berlin, an der sich 700 Firmen beteiligten. Demnach messen 63 Prozent der Unternehmen der Mitarbeiterbindung eine große bzw. sehr große Bedeutung zu. Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter ist mit 45 Prozent nur das fünftwichtigste Thema in mittelständischen Personalabteilungen.
Rekrutierungsmaßnahmen konzentrieren sich auf junge und regionale Talente: Trotz der geplanten Mehrausgaben und des neuen Schwerpunkts auf Personalmarketing verlassen die Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern kaum die gewohnten Pfade: Nach ihrer Rekrutierungsstrategie gefragt, geben 62 Prozent der Mittelständler an, es sei ihnen wichtig, frühzeitig junge Talente wie Schüler und Studenten zu identifizieren und für das Unternehmen zu gewinnen. 55 Prozent der befragten Unternehmen konzentrieren sich vor allem auf die Rekrutierung regionaler Mitarbeiter. Die zusätzliche Ansprache neuer Zielgruppen hat dagegen in den Unternehmen eine geringe Priorität: Nur 29 Prozent der Studienteilnehmer konzentrieren sich auf die Rekrutierung von Frauen, Migranten oder älteren Mitarbeitern, lediglich 20 Prozent sprechen gezielt potenzielle Kandidaten im Ausland an.
Kooperationen verhelfen zu Vorteilen im Personalmarketing: Den Kampf gegen den Fachkräftemangel nehmen die meisten Unternehmen alleine auf, anstatt strategische Netzwerke zu nutzen. Nur ein Viertel der befragten Unternehmen arbeitet laut der Studie im Personalbereich mit anderen Unternehmen oder Partnern zusammen. Je höher der Umsatz eines Unternehmens, desto größer ist jedoch die Bereitschaft dazu. So kooperieren immerhin 32 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz mit einem oder mehreren externen Partnern. Davon arbeitet die Hälfte mit anderen Unternehmen zusammen, 33 Prozent kooperieren mit öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten und 15 Prozent nutzen Firmennetzwerke.
Weitere Informationen und Download der Studie: Ernst & Young
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