Viele Vorschläge zur Abschlussprüfung stellen aus Sicht des IDW „keine Antworten auf die durch Wirecard hervorgerufenen Fragen dar“, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme.
Die vorgesehenen Regelungen würden „massiv in die Geschäftsmodelle des Berufsstands eingreifen“. Das gelte insbesondere für die vorgeschlagene Neuregelung der Haftung des Wirtschaftsprüfers bei der Durchführung von Abschlussprüfungen und anderen Dienstleistungen. Die Konzentration im Prüfungsmarkt würde sich erhöhen und „vor allem mittelständische Prüfungspraxen praktisch von der Durchführung von Abschlussprüfungen ausschließen“.
Versicherungsprämien würden sich erhöhen. Außerdem blieben die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Stärkung der Unternehmensgovernance „hinter dem Erforderlichen zurück und sind – auch vor dem Hintergrund der Gesetzesbegründung – teilweise unklar“. Auf Zustimmung stößt beim IDW dagegen der Vorschlag, die BaFin mit weitergehenden Befugnissen gegenüber Kapitalmarktunternehmen auszustatten.
Die vollständige, 25 Seiten umfassende Stellungnahme des IDW finden Sie hier.
Konsequenzen aus dem Fall Wirecard | 28.10.2020 |
Gesetzentwurf zur Stärkung der Finanzmarktintegrität veröffentlicht | |
Der Fall Wirecard belastet die Reputation des Finanzplatzes Deutschland und führt auch zu Fragen nach der Rolle der Wirtschaftsprüfer in der Öffentlichkeit. mehr … |
BilanzskandaleAutor: Prof. Dr. Volker H. Peemöller, Dr. Harald Krehl, Dr. Stefan Hofmann, Jana LackBilanzbetrug gibt es, seit es Bilanzen gibt. Zwar haben Gesetzgeber, Standardsetter und Regulierungsbehörden vielseitig auf wirtschaftskriminelle Verwerfungen reagiert, doch zeigen Fälle wie zuletzt Wirecard: Die Liste spektakulärer Bilanzskandale wächst ungebremst.
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