Betriebswirtschaftliche, handelsrechtliche, steuerrechtliche und internationale Grundsätze – HGB, IFRS, US-GAAP. Coenenberg, A.-G. / Haller A. / Schultze W. (Hrsg.), Schaeffer-Poeschel Verlag 2009, 21. Auflage, 1362 Seiten, mit verschiedenen Abbildungen, ISBN: 978-3-7910-2770-8, Euro 49,95
Das in der mittlerweile 21. Auflage erschienene Buch enthält die – auch für die in- und externen Prüfer erforderlichen – Grundlagen für die Erstellung und Analyse von Jahresabschlüssen nach den nationalen und internationalen Grundsätzen. In der aktuellen Auflage wurden auch die am 26.03.2009 beschlossenen Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) mit aufgenommen. Die Autoren kommen im Wesentlichen aus dem Bereich der Wissenschaft. Das umfangreiche Werk ist als Lehrbuch verfasst und daher vom Aufbau klar strukturiert und leicht verständlich zu lesen. Jeweils am Ende jedes Kapitels ermöglichen Kontrollfragen zum jeweiligen Themenkomplex eine Wiederholung des Stoffes. Für die gezielte Suche sind auf jeder Seite in blau markierte Kurzüberschriften eingefügt, die auf die einzelnen Themenbereiche hinweisen.
Das Buch ist in die drei Bereiche „Erstellung des Jahresabschlusses“, „Analyse des Jahresabschlusses“ und „Theorien des Jahresabschlusses“ gegliedert. Aus dem Blickwinkel der Internen Revision ist das Buch für den Prüfungsbereich „Erstellung des Jahresabschlusses“ als auch „Kreditanalyse“ von Nutzen, da es die wesentlichen national und international relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsregelungen enthält.
Der erste und umfangreichste Teil des Buches mit dem Themenkomplex „Erstellung des Jahresabschlusses“ stellt in einem ersten Kapitel das Wesen und die Grundlagen des Jahresabschlusses anschaulich dar. Weiterhin werden in dem zweiten Kapitel die Basiselemente der Bilanzierung unterstützt durch übersichtliche Grafiken beschrieben und erläutert. Das dritte Kapitel ist der Bilanzierung von Sachanlagen und dem immateriellen Vermögen gewidmet. Ausführlich gehen die Autoren auf Ansatz und Bewertung – auch mit Darstellung nach IFRS und US-GAAP – ein. Im Kapitel vier wird die Bilanzierung des Vorratsvermögens nach IFRS und US- GAAP dargestellt. Einen der zentralen Themenbereiche nimmt Kapitel fünf mit der Bilanzierung von Finanzinstrumenten ein. Dieses stellt zunächst die Begriffe und Arten von Finanzinstrumenten dar. Es folgen die einzelnen Möglichkeiten der Bilanzierung nach IFRS und US-GAAP sowie mögliche Sicherungsgeschäfte. Kapitel sechs geht auf die verschiedenen Arten der Bilanzierung des Eigenkapitals ein. Kapitel sieben und acht behandeln die Bilanzierung des Fremdkapitals sowie die übrigen Bilanzposten. Insbesondere die Schaubilder der Rückstellungsraten und die Passivierungsfähigkeit der Rückstellungen sind sehr gut gelungen. Der Themenbereich Gesamtergebnisrechnung wird in Kapitel neun behandelt. Neben der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung werden auch die Ergebnisverwendungs- und Eigenkapitalveränderungsrechnung aufgeführt. Das Kapitel 10 enthält die einschlägigen Grundlagen des Konzernabschlusses. Dabei werden neben dem Konsolidierungskreis auch die Vorbereitungen der Einzelabschlüsse für den Einbezug in den Konzernabschluss behandelt. Auf die Konsolidierungsmaßnahmen im Rahmen des Konzernabschlusses geht Kapitel 11 dezidiert ein. Im Kapitel 12 werden die Funktion, betriebswirtschaftliche Grundlagen und Regelungen zur Kapitalflussrechnung dargestellt und erläutert. Gut gelungen und anschaulich erläutert sind hierbei die dargestellten Beispielrechnungen. Die Berichtsinstrumente Anhang, Segmentbericht und Lagebericht sind die Kernthemen des Kapitels 13. Für die Praxis sehr hilfreich sind die übersichtlichen Tabellen über die Angabepflichten nach nationalen Normen, die alle wesentlichen und einschlägigen Rechtsgrundlagen sowie die einzelnen Pflichtangaben in übersichtlicher Form aufführen. Kapitel 14 behandelt die kapitalmarktorientierte Berichterstattung wie Zwischenberichterstattung und Ad-Hoc- Publizität. Gut gelungen sind hierbei die Ausführungen zu den unterjährigen Erfolgsabgrenzungen. Das Kapitel 14 widmet sich der Publizität, der Prüfung und dem Enforcement. Im Bereich der Prüfung konzentrieren sich die Ausführungen im Wesentlichen auf die Jahresabschlussprüfung durch den externen Wirtschaftsprüfer. Dabei werden auch die Funktionen und Ziele, Gegenstand und Umfang sowie Ergebnisse des Abschlussprüfers anschaulich erläutert. Das abschließende Kapitel 16 stellt die Bilanzpolitik ausführlich dar. Neben Zielen und Motiven der Bilanzpolitik werden auch einzelne bilanzpolitische Maßnahmen ausgeführt und die einzelnen Regelungsgrundlagen in Form einer übersichtlichen Tabelle dargestellt.
Der zweite Teil des Buches beinhaltet Ausführungen zur Analyse des Jahresabschlusses. Im Kapitel 17 werden die Grundlagen der Bilanzanalyse anhand von strategischen, erfolgswirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Kriterien dargestellt. Das Kapitel 18 behandelt explizit die finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse. Die aufgeführten Kennzahlen sind auch für die Prüfer der Internen Revision im Rahmen der Kreditprüfungen von Bedeutung. Die Ausführungen werden durch Kapitel 19 mit den Grundlagen für die erfolgswirtschaftliche Bilanzanalyse und Kapitel 20 mit der strategischen Bilanzanalyse abgerundet und ergänzt.
Der dritte Teil des Werks geht auf die Theorien des Jahresabschlusses ein. Inhalte sind hierbei die im Kapitel 21 dargestellten Ausführungen zum Bilanzinhalt wie der statischen, dynamischen und zukunftsorientierten Interpretation des Bilanzinhalts. Das abschließende Kapitel 22 behandelt die Theorien der zieloptimierten Bilanzgestaltung.
Das sehr unfangreiche und sehr gut strukturierte Buch eignet sich sowohl als Nachschlagewerk in der täglichen Praxis als auch als ganzheitliches Werk für die Vermittlung der Grundlagen zur Erstellung und Analyse des Jahresabschlusses. Dabei werden sowohl Praktiker als auch vermittelnde Institutionen (wie Hochschulen) als Zielgruppe angesprochen. Für die Interne Revision ist es besonders zu empfehlen, da sowohl nationale als auch internationale Rechnungslegungsstandards behandelt und anschaulich vermittelt werden.
Axel Becker (Mitglied im Verwaltungsrat des DIIR – Deutsches Institut für Interne Revision e.V., Bereichsleiter Revision SÜDWESTBANK AG, Stuttgart)
Quelle: ZIR Zeitschrift Interne Revision, Heft 1/2012
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