Implikationen des Integrated Reporting auf die Corporate Governance und die externe Berichterstattung

• Ingmar E. Wulfert
• Diana Hildebrand

Die Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen erfahren in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahrzehnte in der Öffentlichkeit eine hohe Aufmerksamkeit. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Öffentlichkeit an die Rechenschaftslegung und Transparenz von Unternehmen. Zum einen ist diese gestiegene öffentliche Erwartungshaltung darauf zurückzuführen, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise Schwachstellen der bisherigen Unternehmensberichterstattung offengelegt hat. Zum anderen wandelt sich die Umwelt der Unternehmen in Folge des Klimawandels, des demographischen Wandels sowie der Ressourcenverknappung. Regierungen, Börsen, Investoren, Investoren und andere Stakeholder fordern die Unternehmen auf, Auswirkungen und Risiken auf Umwelt, Mensch und Umgebung transparent zu machen.

Vor diesem Hintergrund beklagen Adressaten der bisherigen Unternehmensberichterstattung,dass Informationen in der Regel auf die Vergangenheit verweisen und vorrangig die konventionelle Finanzberichterstattung betreffen. Ferner besteht eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Stand der bisherigen Berichtspraxis, die sich insbesondere bei kapitalmarktorientierten Unternehmen vor allem auf eine große Anzahl an Berichten, deren hoher Detailtiefe und Komplexität der Informationen (Information Overflow) sowie einer Reihe von Redundanzen zurückführen lässt. Erschwerend kommt hinzu, dass Unternehmensberichte unterschiedlichen Informationsbedürfnissen heterogener Stakeholder-Gruppen dienen.

Seiten 119 - 136