Wie auch anhand einiger der vorangegangenen Beiträge in diesem Sammelwerk deutlich wurde, haben sowohl der Umfang der Unternehmensberichterstattung als auch der Umfang der ihr zugrundeliegenden Regularien in den letzten Jahrzenten stark zugenommen. Dabei hat sich die Finanzberichterstattung in ihren vielfältigen Ausprägungen stetig weiterentwickelt und an veränderte Rahmenbedingungen und Anforderungen angepasst. Das Ausmaß des strukturellen Wandels wird vor allem anhand der unzureichenden bilanziellen Abbildung zeitgemäßer Geschäftsprozesse und wertrelevanten Vermögens in Jahres- und Konzernabschlüssen deutlich und schlägt sich in einer nach wie vor steigenden Lücke zwischen dem Marktwert eines Unternehmens und dem Buchwert seines bilanziellen Eigenkapitals nieder. Die traditionellen Rechenwerke der externen Finanzberichterstattung eignen sich demnach (weiterhin) nur bedingt zur marktwertorientierten Entscheidungsfindung. Aus dieser bereits frühzeitig gemachten Beobachtung folgte seit Mitte der 1990er Jahre ein Trend zur ergänzenden sog. wertorientierten Berichterstattung, welche zugleich unter einer Vielzahl synonym oder zumindest ähnlich verwendeter Begriffe zu finden ist. Jedoch scheint es so, als wäre unter einer Wertorientierung nicht mehr dasselbe zu verstehen wie noch vor etwa 30 Jahren. Stößt man in der früheren Literatur in diesem Zusammenhang eher auf das Konzept des Shareholder Value, sind es heute vermehrt Nachhaltigkeit und gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die die Wertschöpfung im Rahmen unternehmerischer Tätigkeiten i. S. e. Stakeholder Value (bzw. Shared Value) prägen. Während Unternehmen heutzutage dazu verpflichtet sind, nachhaltigkeitsbezogene Informationen im Rahmen einer nichtfinanziellen Erklärung zu veröffentlichen, hat sich ein auf die Shareholder ausgerichteter Value Report nicht bis zur Pflichtpublizität durchgesetzt – oder doch?
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