Corporate Social Responsibility als neue Herausforderung der Internen Revision

• Martin Faust
• Christian de Lamboy

Unternehmen agieren nicht im freien Raum, sie sind Teil der Gesellschaft. Dies führt zu Rückkopplungen in beide Richtungen. So beeinflusst zum einen das Handeln und die Entwicklung der Unternehmen die Gesellschaft, zum anderen fließen die Strömungen und Meinungen aus der Gesellschaft, über seine Eigentümer, Mitarbeiter und Kunden in das Unternehmen ein.
Immer schon fühlen sich Unternehmer auch der Gesellschaft verpflichtet. Sie engagieren sich für soziale Belange oder fördern die Kunst und Kultur, u. a. über Stiftungen und Vereine. Die Motive sind nicht immer altruistisch, sondern entspringen auch einem ökonomischen Kalkül, z. B. bei der Gründung von Krankenkassen oder Wohnungsbaugesellschaften.
Mit dem Übergang von der Eigentümer geführten zur Manager geführten Unternehmung hat sich hier in den letzten Jahrzehnten ein Wandel vollzogen. Die Verbindung der Unternehmen zur Gesellschaft und die Identifikation mit den gesellschaftlichen Werten haben abgenommen. Mit dazu beigetragen haben die anonymere und hinsichtlich ihrer Wertvorstellungen inhomogenere Eigentümerstruktur sowie die zunehmend nicht mehr auf einzelne lokale Märkte ausgerichtete Geschäftstätigkeit.
In den letzten Jahren hat eine Rückbesinnung auf die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen, die Corporate Social Responsibility (CSR) eingesetzt. CSR ist eine Form von Unternehmens-Selbstregulierung, die integriert ist in das Geschäftsmodell. Idealerweise sollte CSR hierbei als Regulationsmechanismus funktionieren, der über die reine Einhaltung rechtlicher Normen hinaus geht. CSR ist nach der Definition der Vereinten Nationen die freiwillige Beachtung der drei Säulen Menschen, Umwelt und Profit. Einprägsamer ist die englische Alliteration: people, planet & profit.
Parallel zu dem Konzept von CSR haben sich in der Praxis weitere Konzepte für eine gesellschaftlich verantwortungsvolle Unternehmensführung etabliert, wie Corporate Citizenship oder der Nachhaltigkeitsgedanke. Die Unterschiede zwischen den Konzepten sind vorrangig theoretischer Natur, so dass die Begriffe heute in der Praxis weitgehend synonym ver-

Seiten 443 - 446