Korruption in den USA ist ein weitverbreitetes, aber wissenschaftlich kaum durchdrungenes Phänomen. Dies erstaunt umso mehr, bedenkt man, dass das Land in beständiger Regelmäßigkeit von großen Korruptionsskandalen erschüttert wird, wie beispielsweise die Affäre um den ehemaligen Gouverneur des Bundesstaates Illinois, Rod Blagojevich, zeigt. Auch deutschsprachige Leitmedien haben umfangreich über den Versuch des Politikers berichtet, den frei gewordenen Senatssitz Barack Obamas meistbietend zu verkaufen (Spiegel 2008; Neue Züricher Zeitung 2009; Spiegel Online 2011). Ebenso wurden in der jüngeren Vergangenheit andere Korruptionsskandale, wie der Skandal um den Lobbyisten Jack Abramoff und die Existenz eines weitreichenden Bestechungsnetzwerkes in New Jersey, aufgedeckt (Süddeutsche Zeitung 2009; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2010). Dass es sich dabei nicht nur um selten auftretende, isolierte Einzelfälle handelt, unterstreicht der Corruption Perceptions Index (CPI) von Transparency International (2010). In diesem Wahrnehmungsindex rangieren die USA im Ländervergleich mit einer Punktwertung von 7.1 nur auf Platz 22, wobei 10.0 die „Bestnote“ darstellt. Damit befindet sich das Land in der Gesellschaft von Staaten wie Uruguay und Chile, während der Nachbar im Norden, Kanada, mit einem Ergebnis von 8,9 Punkten die USA weit übertrifft.
Seiten 135 - 149
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.